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Abb.10
Schichtendiagramm
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- Die Lausitz
braucht Zeichen - als Industrieregion im Wandel braucht die Lausitz architektonische
Zeichen, die die Stationen der Transformation sichtbar verkörpern.
Zur
Entwurfsgenerierung ist die Natur oder der städtische Kontext neben typologischen
und konstruktiven Erwägungen seit jeher für die Architektur die Quelle
”archetypischer Assoziationsketten”17
. Die Tradition der Architektur und der Kultbauten
verweist im Umgang mit dem Genius loci auf die strukturellen wie formalen
Harmonisierungsprozesse mit der Natur als ästhetischem Vorbild. Dies ist
für uns heute insbesondere interessant im Hinblick auf einen veränderten
”Natur-” bzw. ”Landschaftsbegriff”, wenn wir die postindustrielle Hinterlassenschaft
unserer Landschaft neu begreifen.
Die Eigenschaften des Ortes nicht nur in seinen topologischen, sondern
auch in seinen Ereignisschichtungen in der Architektur zu interpretieren,
ist Teil des Entwurfs- und damit des Formfindungsprozesses geworden. In
den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts ist die ästhetische Gestaltfindung
in der Architektur aus der Kontextualität über den Genius loci in der
herkömmlichen Definition hinausgewachsen. Weitaus vielfältigere Parameter
werden in dieser Revision der Kontextualität durch Architektur sichtbar.
Von baukulturellen Formgenerierungen eines Renzo Piano bis zu architekturfeministischen
Motiven der Linda Pollack sind in der Formulierung der Beziehung eines
neuen Körpers oder einer neuen Oberfläche zu den Erfahrungen eines Ortes
im Folgenden eine mögliche Spanne der neuen Kontextualität aufgezeigt.
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