jp3 - Atelier fuer Gestaltung - Bauen, Wohnen, Kultur, Grafik Design und Architektur
Vortragsskript von Dagmar Jäger für die
Bergbaukonferenz_2000 in der Lausitz, initiiert von der
IBA_Fürst-Pückler-Land_GmbH
Mitarbeit: Christian Pieper
 
 
Zeich(n)en im Kontext
 
Zeichen im Kontext der Maschine
Potenziale eines imaginären Ortes
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  Abb.25_F60 Klettwitz Nord, Treppenanlage  
Abb.26_Schnittmuster Rückwärts - KompositionAbb.27_Schnittmuster Rückwärts - Komposition 2Abb.28_Schnittmuster Rückwärts - Farbe
 
Abb.25_F60 Klettwitz Nord, Treppenanlage | Schnittmuster Rückwärts: Abb.26_Komposition | Abb._27_Komposition 2 | Abb.28_Farbe
       
     

-Transformationsbeispiele zur F60 im studentischen Ideenprojekt ”Schnittmuster Rückwärts”.
Die prozesshafte Interpretation der Maschine als Entwurfsmethode ist hier das Thema, um anhand vorgefundener Bedeutungszusammenhänge neue Wahrnehmungsebenen zu schaffen, und aus assoziativen Fragmenten die Landschaft des Bergbaugerätes weiterzuentwickeln.

Die Transformation der Förderbrücke F60 wird über verschiedene Wahrnehmungsebenen mit analytisch und künstlerisch gestaltenden Techniken entwickelt.22 Das Entwurfsexperiment bezeichnet in diesem Fall nach Adorno das Herstellen von Gebilden ”..die Züge enthalten sollen, die im Produktionsprozeß nicht absehbar sind, daß subjektiv, der Künstler von seinen Gebilden überrascht werde ...”23

In dem Prozeß zwischen Entdeckung und Systematik wird über einen schrittweisen Separations-, Transformations- und Konstruktionsprozeß ein dialogischer Umgang mit der F60 entwickelt. Aus fotografischen Bildvorlagen werden unter verschiedenen gestaltbestimmenden Parametern wie z.B. den Lichteigenschaften, dem Farbverhalten und den Raumeigenschaften der Abraumbrücke dreidimensionale Objekte entwickelt. Die neuen Objekte, die aus der Brücke in subjektiver Lesart gewachsen sind, öffnen ein interpretatorisches Feld für den Betrachter, sich das Objekt und dabei den „Maschinentext” neu und individuell anzueignen. Zugleich bildet die neue Gestalt einen komprimierten Ausdruck zum räumlichen Umgang im Ausbau der Brücke.

 
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      22_”.....wird der Interpretationsbegriff auf die entwerferische Arbeit übertragen, so gewinnt er eine weitere Dimension. Die Interpretation wird zum bestimmenden Instrument des Entwurfsprozesses insofern, als sie mit einer doppelten Funktion belegt werden kann. Einerseits wird der Interpretation eine zentrale Stellung innerhalb der im analytischen Vorgehen begründeten Entwicklung eines Projektes zugewiesen. Andererseits wird das zu erarbeitende Objekt als ein Feld potentieller zukünftiger Interpretationen entworfen, das vom Betrachter... aufgenommen und verarbeitet werden kann.” Marc Angélil und Anna Klingmann in Militante Hermeneutik, Daidalos Nr. 71, S.74
23_zitiert aus: Gerrit Confurius in: daidalos, Nr. 71, S.4, Ästhetische Theorie von Adorno, o.S.