jp3 - Atelier fuer Gestaltung - Bauen, Wohnen, Kultur, Grafik Design und Architektur
Vortragsskript von Dagmar Jäger für die
Bergbaukonferenz_2000 in der Lausitz, initiiert von der
IBA_Fürst-Pückler-Land_GmbH
Mitarbeit: Christian Pieper
 
 
Zeich(n)en im Kontext
 
Epilog
Potenziale eines imaginären Ortes
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Abb.30_Barkows BodyMapping
Abb.30_Barkows BodyMapping
 

Die Potenziale eines imaginären Ortes zu entdecken, enthält die Aufforderung zur bewussten Gestaltung der Bergbaufolgelandschaft. Die zentrale Stellung der Imagination beim Empfinden und Denken von Landschaft und zugleich die bedeutungsvollen, da lenkenden Möglichkeiten der Interpretation durch Gestaltung sind wesentliche Prämissen für die Zukunft der Niederlausitz. Die transformatorische Natur menschlichen Begreifens ist ein entscheidender Baustein zur Annäherung an seine Wirklichkeit. Der Mensch kommt seiner Wirklichkeit umso näher, je reicher und entschiedener er aus der vorgefundenen Realität in der Lage ist, Symbolismen herauszubilden.24 Durch Überformung und Fortschreibung eignet sich der Mensch seine Umwelt an.

Abreißen, Planieren und Entsorgen sind hilflose Maßnahmen einer vergangenen Epoche. Durch die Entdeckung der Erfahrungen des Ortes gewinnen wir die Kraft zur Entwicklung und Generierung des Genius loci in neuem Gewand.

Wie gelingt es Perseus, fragt Calvino, dem versteinernden Blick der Medusa zu entgehen...? Es gelingt ihm, weil er den direkten Blick auf das Ungeheuer meidet: Er fängt das Bild der Medusa im Spiegel seines Schildes ein.... ”Es ist diese Verweigerung des direkten Blicks, die die Stärke von Perseus ausmacht, keineswegs jedoch das Wegschauen, die Flucht vor der Wirklichkeit mit ihren Monstern.”25

       
 
Inhalt
   
 
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      24_Susanne Langer: Philosophie auf neuem Wege, S.8-9
25_Italo Calvino in: Sechs Vorschläge für das nächste Jahrtausend, S. 16